Informationen zum Projekt bzw. der Projektarbeit im Rahmen der Doppelqualfizierung
Im Rahmen der Doppelqualifizierung gewinnt der Unterricht im Fach Praxis eine größere Bedeutung. Neben dem Betriebspraktikum sowie den zusätzlichen Praxiszeiten kann das Projekt ebenso zu den Praxisanteilen in der Doppelqualifizierung gezählt werden und kann damit dem Erwerb der beruflichen Handlungskompetenz einer Sozialpädagogischen Assistentin/ eines Sozialpädagogischen Assistenten dienen.
Die Projektarbeit kann im ersten oder zweiten Halbjahr der Qualifikationsphase durchgeführt werden. Sie gibt den Schülerinnen und Schülern Gelegenheit zur vertieften selbständigen wissenschaftspropädeutischen Arbeit (vgl. EB-BbS 9.1.2 Projektarbeit). Die Projektarbeit ist fachrichtungstypisch ausgerichtet und ergibt sich thematisch aus den verbindlichen Vorgaben für das Profilfach Pädagogik-Psychologie und lässt damit ein sehr breites Themenspektrum im Bereich der Pädagogik, Psychologie und Sozialpädagogik zu. Die zu erstellende Projektarbeit umfasst dabei sowohl wissenschaftspropädeutische Anteile als auch einen beruflichen Bezug. Somit ist eine Vorbereitung sowohl für die Studierfähigkeit als auch für das sozialpädagogische Handlungsfeld gegeben.
Zur Vorbereitung auf die Abiturprüfungen einerseits und auf den praktischen Teil der beruflichen Abschlussprüfung andererseits empfiehlt sich eine Ausrichtung der Projektarbeit bzw. des Projektauftrags an den jeweiligen thematischen Schwerpunkten für die Abiturprüfungen im Profilfach Pädagogik-Psychologie und an dem berufsbezogenen, kompetenzorientierten Qualifikationsprofil für Sozialpädagogische Assistenzkräfte (KMK 2020) und den dort aufgeführten beruflichen Handlungsfeldern:
Als Thema der Projektarbeit kann beispielsweise ein thematischer Schwerpunkt des Zentralabiturs aufgegriffen werden, der sich z.B. auf die Arbeit mit Jugendlichen und hier das Pathologische Spielen bezieht (Thematischer Schwerpunkt 2025). Für den praktischen Teil der beruflichen Abschlussprüfung könnte die Prüfungsaufgabe dann darin bestehen, einen Transfer auf die Arbeit in der Kindertageseinrichtung zu leisten. Mit Bezug zum Handlungsfeld 2 (Entwicklungs- und Bildungsprozesse begleiten) könnten Möglichkeiten der Prävention in der Kita erarbeitet und reflektiert werden.
Diese sozialpädagogische Ausrichtung bedeutet, dass auch eine stärkere Orientierung an didaktischen Prinzipien und Methoden sozialpädagogischer Projektarbeit und damit Merkmalen wie z.B. Lebensweltorientierung, Partizipation der Zielgruppe, Freiwilligkeit, Selbsttätigkeit, Methodenvielfalt usw. möglich ist, die bei der Planung und Durchführung der Projektarbeit berücksichtigt werden können.
Auch eine Orientierung der sozialpädagogischen Projekte an der Projektstruktur nach dem Projektmanagement ist möglich, so dass insgesamt eine synergetische Verknüpfung entsteht. Die Ausarbeitungen nach der Projektmanagementmethode sollten, für eine Entlastung der Schülerinnen und Schüler und Lehrkräfte, in reduzierter Form erfolgen.
Grundsätzlich ist das Projekt nach der Leitlinie „Schulisches Curriculum-BBS“ (SchuCu BBS) im Rahmen einer Lernsituation zu entwickeln und im schulinternen Curriculum abzubilden. Die Handlungssituation kann dabei eine berufliche Aufgabe widerspiegeln und oder die Notwendigkeit aufzeigen, in sozialpädagogischen Einrichtungen, insbesondere Kindertageseinrichtungen mit der Altersgruppe der 0-10-Jährigen, zielgruppenorientiert beruflich zu handeln, beispielsweise ein Vorhaben zu planen, mit der Zielgruppe durchzuführen und zu reflektieren. Die Gestaltung der Handlungssituation kann methodisch ganz unterschiedlich realisiert werden, beispielsweise auch als Anfrage einer Einrichtung zu einem Elternabend oder zur Gestaltung einer Angebotsreihe etc.